Montag, 11. Juli 2011

Sossusvlei - morgens Stromausfall, abends Sundowner

Heute beginnt unser Tag mitten in der Nacht - 4:20 Uhr aufstehen. Auf Nachfragen einiger Teilnehmer erklärt uns Uwe dies sei kein Urlaub sondern eine Reise. Wir sollten auch mal das Kleingedruckte lesen. An der Stelle frage ich mich, ob er wohl auch "Hummeldumm" gelesen hat, denn den Satz erinnere ich mich gestern im Bus gelesen zu haben.
Ich komme gerade aus der Dusche, da geht das Licht aus. Stromausfall. Nichts zu machen. Dank des Afrika-Survival-Packs, das mir meine Arbeitskollegen zur Hochzeit geschenkt haben, bin ich im Besitz einer niedlichen, 3cm großen Taschenlampe. In der Wildnis wohl nicht sehr hilfreich, aber ausgesprochen praktisch um im Dunkeln seine Socken zu suchen. Um 5 Uhr kommt der "waking call". Da wir keine Telefone auf den Zimmern haben bedeutet "waking call", dass jemand an der Tür randaliert bis man öffnet :) Immerhin findet er die Sicherung und sorgt dafür, dass wir wieder Licht haben - jetzt wo wir eh fertig sind.
Wie dem auch sei, die Uhrzeit hat ihre Berechtigung: Wir müssen um 6 in Sossusvlei sein, da man nur früh morgens den Schatteneffekt der Dünen sehen kann: Die Sonne trifft um diese Uhrzeit nur eine Seite der Düne, die andere liegt komplett im Schatten. Im Nachhinein muss ich ihm rechtgeben. Es hat sich gelohnt:










Mitten in Sossusvlei steigen wir in einen Jeep um, da es hier keine Straßen mehr gibt. Obwohl wir ordentlich durchgerüttelt wurden und es auch ganz schön kalt war (inzwischen haben wir ca. 8 Uhr, die Wärme lässt noch auf sich warten), muss ich zugeben: das macht schon richtig Spaß! Am Fuß von Düne 35 steigen wir aus und Uwe verkündet, dass wir jetzt zu Fuß die Düne hoch marschieren. Ich gebe zu dass ich ein bequemer Mensch bin und mir diese Art von Frühsport schon Respekt einflößt. Da ich ohnehin keine Wahl habe marschiere ich los. Es geht dann doch besser als gedacht. Ich komme im sicheren Mittelfeld der Gruppe oben an, wo mein Mann bereits ausgeruht auf mich wartet. Und wieder einmal gebe ich Uwe Recht: Auch das hat sich gelohnt. Der Ausblick ist atemberaubend. Während die Männer durch den Dünensand hüpfen und versuchen einen Gecko zu fangen, mache ich es mir gemütlich und genieße die Aussicht. Irgendwer reicht eine Packung Kekse herum (Prinzenrolle - aus dem namibischen Supermarkt... sehr afrikanisch.). Der Tag wird gut.
Nachdem Sebastian den Gecko erwischt hat und sich alle ausgeruht haben folgt ein besonderer Spaß: auf der steilen Seite die Düne runter rennen! Zugegeben - so gut wie Uwe kriegen wir es nicht hin, aber es ist schon eine "Mordsgaudi" wie man so schön sagt.














Nach der Dünen-Tour setzen wir uns wieder in den Bus. Mittags wollen wir noch durch einen Canyon wandern. Dort angekommen beschließt Uwe "wir suchen jetzt mal eine Schlange". Ich gebe zu, dass ich - im Gegensatz zu meinem Mann - nicht allzu begeistert von diesem Plan bin. Letztendlich haben wir keine Schlange gefunden, dafür eine Menge "dicke Penns". Eine riesige Grillenart. Läuft allerdings eher wie eine Spinne, also Geschmackssache :)












Nachmittags kommen wir in der "Namib Desert Lodge" an - ein Traum. Wer jemals nach Namibia fährt, sollte sie nicht verpassen. Mitten in der Namib-Wüste. Kilometerweit nichts als Dünen. In unserem Zimmer wartet - mal wieder - ein Flitterwochen-Korb auf uns. Es gibt Früchte und roten Sekt. Wir setzen uns also erstmal mit einem Glas Sekt auf unsere Terasse und genießen den Blick auf die Wüste.













Für den Abend haben wir eine Jeep-Tour inklusive "Sundowner" gebucht. Sundowner bedeutet mit einem Gin Tonic auf der Düne zu sitzen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich find, das hört sich gut an. Vor dem Abendessen geht es also mit 3 offenen Jeeps in die Dünen. Unser Fahrer ist Tourguide Uwe und er hat eindeutige Regeln:  Wer anhalten will um ein Foto zu machen - einmal aufs Dach klopfen. Weiterfahren - zweimal auf's Dach klopfen. Klar soweit. Auf der Düne angekommen erwartet uns das traditionelle Sundowner Getränk. Keiner von uns hätte jedoch erwartet, dass der Gin Tonic in riesigen silbernen Campingbechern ausgeschenkt wird. Die Portionen fielen dem entsprechend großzügig aus, was eine ausgesprochen heitere Rückfahrt zur Folge hatte...
Unnötig zu erwähnen, das Uwe auf der Rückfahrt (nach reichlich Gin Tonic) ein wahres Trommelkonzert erwartete. Ich bewundere noch heute seine Geduld und bin froh, dass er unsere Gurkentruppe nicht unterwegs ausgesetzt hat :)










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